Greta - ein Mädchen verändert die Welt

Greta Thunberg – Wie ein Mädchen zeigt, dass jeder etwas bewirken und verändern kann

oder nach Gandhi: Sei Du die Veränderung, die Du Dir in der Welt wünschst.

Wenn ich aktuell die Welt betrachte, habe ich den Eindruck, dass wir als Menschheit am Abgrund stehen – nicht nur ökologisch, sondern auch als friedliche Gesellschaft. Dass wir jedoch auch – mehr denn je – die Wahl haben, ob wir bewusst umkehren oder den Schritt vorwärts machen wollen.

Rabbi Eliezer sagt: Kehre um einen Tag vor dem Tod! Seine Schüler fragten Rabbi Eliezer: Weiß denn der Mensch, an welchem Tag er stirbt? Er sagt ihnen: umso mehr kehre er noch heute um, falls er morgen sterben sollte. So verbringt er all seine Tage in Umkehr.

In welcher Welt wollen wir leben? Das ist für mich eine der grundlegenden Fragen an mich selbst und alle Leser.

Die junge Generation rund um Fridays for Future zeigt uns mit ihren Protesten zum Klimaschutz die Notwendigkeit des Umdenken und Umkehrens auf. Diese Kids könnten sich bequem zurücklehnen, sich von Mutti und Vati „bepampern“ lassen und das Leben genießen. Denn noch nie hatte eine Generation vorher - vor allem in den westlichen Ländern - so viel Freiheit, „Dauer-Frieden“, Wohlstand und Optionen, sich zu entfalten und zu verwirklichen. Und doch gehen sie auf die Straße, um für die Zukunft zu demonstrieren.

Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert,“ sagte Albert Einstein

Veränderung und Handeln am Beispiel Klimaschutz bedeutet nicht: Zurück in die Steinzeit so dass wir auf alle modernen Errungenschaften und Technologien verzichten müssen. Es bedeutet meiner Ansicht nach vor allem den bewussten Umgang mit allen Arten von Ressourcen, die wir haben. Und ich beziehe damit auch die eigenen, persönlichen Ressourcen mit ein. Denn wie viele von uns leiden unter Stress, Burn-out, Unzufriedenheit oder Unruhe im Alltag?

Persönliche Ressourcen sind unter anderem der Körper, die Gesundheit, das geistige Potenzial, Talente und Fähigkeiten, Zeit und auch Geld. Wann habe ich mir zuletzt Gedanken darüber gemacht, ob und wie ich meine Ressourcen so nutze, schätze und schütze, dass ich mich wohl fühle und es mir gut geht?

Gute Güte, wird sich vielleicht manch einer denken. Das ist doch total egoistisch, an sich selbst zu denken. Da stimme ich zu. Das ist egoistisch und gleichzeitig fördert es das Zusammenleben mit der Familie, den Freunden und so weiter. Denn wenn ich selbst mit mir und meinem Leben zufrieden bin und zum Beispiel gerne zur Arbeit gehe oder die Zeit mit der Familie genieße, dann reduzieren sich Stress und Konflikte fast automatisch. Ich als Individuum trage also dazu bei, wie es anderen, dem Kollektiv, der Gesellschaft geht.

In der Bibel gibt es den Spruch: Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst. Doch wie kann ich meinen Nächsten – meinen Partner zum Beispiel – mit allen seinen Stärken und Schwächen lieben, wenn ich meine eigenen Stärken nicht kenne und einbringe oder mich wegen meiner Schwächen ständig ärgere? Wie viele Menschen sind zum Beispiel nicht mit ihrem Körper zufrieden und mäkeln daran herum? Oder wie viele fühlen sich zwischen den Erwartungen und Anforderungen aus Beruf und Familie aufgerieben? Und wie äußert sich das? Wir reden mehr über das, was uns missfällt und schauen auf andere, die es scheinbar besser haben. Wir grämen uns, verlieren uns in Neid oder Frustration und das führt oft dazu, dass wir das Positive und Gute aus den Augen verlieren? Wie soll das zu einer glücklichen Partnerschaft oder positivem Betriebsklima führen?

Lerne, Dich so zu akzeptieren wie Du bist und lerne Deine Stärken und Talente in den Vordergrund zu stellen. Akzeptiere auch andere, so wie sie sind und arbeite daran, das zu verändern, wo Du bei Dir selbst Einfluss nehmen kannst.

Erfolg hat drei Buchstaben: T.U.N.

Doch wie kann so eine Veränderung gelingen? Von vielen Menschen ist das Erste, das ich höre: „ich würde gerne doch ich habe keine Zeit.“ Da widerspreche ich sofort und antworte: „Doch. Wir alle haben 24 Stunden Zeit jeden Tag zur Verfügung. Wir teilen sie meist nur ungünstig ein“.

Und wenn ich in meinen Coachings mit meinen Kunden gemeinsam anfange zu analysieren, finden wir oftmals „Zeitdiebe“ wie Emails lesen, Facebook-Status aktualisieren, Serien schauen, chillen und so weiter. Das hat alles seine Berechtigung – auch ich bin auf Facebook aktiv oder chille.

Doch die Fragen sind: Wann tue ich dies und wie oft? Und vor allem: Was ist mir wirklich wichtig? Wenn es für mich von Bedeutung ist, dass ich rund um die Uhr in den sozialen Medien online und aktiv bin – dann ist das in Ordnung und hat seine Berechtigung. Doch das ist – mal offen gesprochen nur für ganz Wenige wirklich relevant.

Also wie kannst Du vorgehen: Setze dich in aller Ruhe hin und fange an zu überlegen, was willst Du wirklich. Welche Bedürfnisse und Wünsche hast Du? In welchen Bereichen willst Du effektiver, zufriedener und gelassener werden? Und welche Zeitdiebe reduzierst oder streichst Du?

Die ersten Schritte

Nimm ein weißes Blatt Papier und erstelle eine MindMap. Schreibe Deinen Namen in die Mitte und Deine Lebensbereiche um Dich herum auf. Lebensbereiche sind unter anderem Familie, Beruf, Gesundheit, Finanzen, Freizeit, Sport, Vereine/Ehrenamt, Freunde. Da darf jeder seine individuellen Verfeinerungen vornehmen. Eventuell hast Du mehrere ehrenamtliche Tätigkeiten, die Du einzeln aufführst.

Dann stelle Dir die Frage: was davon ist Dir wirklich wichtig. Da kannst Du mit dem Schulnotensystem arbeiten und von „1 = sehr wichtig bis 6 = gar nicht wichtig“ Deine Lebensbereiche bewerten. Und dann schreibe genau mit dem selben System dazu, wo verbringst Du die meiste Zeit? (1= sehr viel Zeit bis 6 0= zu wenig Zeit). Und das öffnet schon oftmals die Augen.

Mögliche Ergebnisse

In meiner Arbeit mit den unterschiedlichsten Menschen kommen erstaunliche Dinge zu Tage. Es kann sein, dass Du viel Zeit mit oder in deinem Beruf verbringst und Dir das auch sehr wichtig ist. Denn Du kannst damit dich und Deine Familie ernähren, in Urlaub fahren, die Miete bezahlen und so weiter. Das ist eine gute Erkenntnis, die Dir Klarheit und Erleichterung gibt, wenn Du siehst, was Dir der Job tatsächlich alles ermöglicht. Das ist also völlig in Ordnung, dort die Ressource Zeit zu investieren. Ein guter Ausgleich kann dann zum Beispiel Sport, spielen mit den Kindern oder ein paar Stunden Ehrenamt sein.

Vielleicht ist es auch so, dass Dir Deine Gesundheit sehr wichtig ist, Du jedoch zu wenig Zeit aufwendest, darauf zu achten und sie zu fördern. Dann wäre eine Option, Deine Ernährung oder sportliche Aktivitäten zu überprüfen. Vielleicht fängst Du mit Spaziergängen an oder gehst ins Sportstudio?

Durch diese einfache Analyse erhältst Du in jedem Fall Ansatzpunkte für die Prioritäten in Deinem Leben und wo Du etwas ändern kannst.

Und ja, manches Mal schmerzt die Erkenntnis, dass Handlungsbedarf besteht.

Denn wie soll die Ressource Zeit eingebracht werden? Wie schaffe ich es, mehr Sport zu machen oder weniger zu arbeiten? Viele der aufgeschriebenen Lebensbereiche bleiben ja erhalten und wollen integriert sein. Hier kann ein ehrliches Gespräch mit dem Partner oder einem guten Freund helfen. Auch eine neutrale Person, die dich nicht oder kaum kennt, kann mit Dir Lösungen überlegen. Als Ansprechpartner eignen sich Kollegen oder ein Mentor ebenso, wie ein Coach, der mit Dir zusammen passende Maßnahmen entwickelt und dich ein Stück weit bei der Umsetzung begleitet.

Es sind viele kleine Dinge, die jeder tun kann, um sich und sein Umfeld positiv zu verändern. Ich wünsche Dir, viel Freude beim Ausprobieren und Umsetzen. Und vielleicht tragen wir beide so zu einem friedlicheren Miteinander bei.

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Greta Thunberg hat eine Bewegung angestoßen, die weltweit für Aufregung sorgt und Menschen aktiviert. Eine Initiative in diesem Zusammenhang ist die Anthologie von Gerhard D. Wulf, die unterschiedliche Beiträge, Ideen und Gedanken zum Thema Klimaschutz gesammelt hat. Auch ich habe einen Beitrag geschrieben, in dem ich über das Thema Klimaschutz hinaus gehe - hin zum Thema Werte-Gemeinschaft.

Die Anthologie „Save our Ship“, deren Gewinn der FFF-Bewegung zu Gute kommt, gibt es über den epubli-Shop: https://www.epubli.de/shop/buch/88615 (eBook), https://www.epubli.de/shop/buch/88618 (Print)